Ihre Access-Performance mit diesen 7 Methoden steigern

von Arnulf Koch⠀|⠀
veröffentlicht am 22.07.2024

Eine Abfrage in 15 Millisekunden statt 2 Sekunden? Möglich! In diesem Blogpost stellen wir Ihnen sieben Methoden vor, wie Sie Ihre Microsoft Access-Datenbank performanter machen können, von relativ kleinen Änderungen bis hin zu größeren Eingriffen in die Datenbankstruktur.

Ein typisches Backend von Microsoft Access.

Bei der K&K Software AG bieten wir seit Jahren die umfassende Pflege und Einrichtung von Microsoft-Access-Datenbanken an. Dabei klagten Nutzer oft über die schlechte Performance ihrer Datenbanken. Durch verschiedene Optimierungsmethoden kann Ihre Access-Datenbank deutlich performanter werden.

Manche Performance-Probleme sind sehr komplex zu lösen. Aber auch innerhalb der Datenbank gibt es einige Methoden, mit denen Sie schnell und unkompliziert Ihre Access-Datenbank optimieren können.

In diesem Blogpost haben wir einige bewährte Strategien gesammelt, die Sie anwenden können, um Ihre Access-Anwendung effizienter zu gestalten.

1

Datentypen optimieren

Die Wahl der richtigen Datentypen ist ein erfahrungsgemäß oft übersehener Aspekt bei der Datenbankoptimierung. Um Ihre Datenbank performanter zu machen, passen Sie die Datentypen (‘data types’) an die Daten an, die tatsächlich in Ihren Tabellen gespeichert werden.

Einige Datentypen sind i.d.R. kleiner als andere. Diese schnelle Anpassung reduziert daher den benötigten Speicherplatz und beschleunigt so den Datenzugriff. Zum Beispiel kann die Verwendung eines „Integer“-Datentyps anstelle eines „Double“ für ganzzahlige Werte die Performance verbessern.

2

Beziehungen (Relationen) optimieren

Durch die Normalisierung der Datenstrukturen in Ihrer Access-Datenbank können Sie den Speicherplatzbedarf minimieren und die Datenintegrität sicherstellen. Insbesondere komplexe Beziehungen sollten bei Bedarf gecacht werden, um den Zugriff darauf zu beschleunigen.

Diese Optimierungsmethode ist besonders bei häufigen Lesevorgängen in Ihrer Datenbank wichtig. Zuzüglich zur gesteigerten Performanz ist der angesprochene Nebeneffekt der Dateiintegrität ein zusätzlicher Vorteil der Normalisierung, der nicht unterschätzt werden sollte.

3

Indizes setzen und optimieren

Die richtige Indizierung kann die Performance um ein Vielfaches steigern. Ein gut gesetzter Index kann eine Abfrage, die normalerweise 2 Sekunden dauert, auf 15 Millisekunden reduzieren.

Dabei ist nicht nur das Setzen von Indizes, sondern auch deren Position innerhalb der Struktur wichtig. Sie sollten auf Spalten gesetzt werden, die häufig in WHERE-Klauseln oder JOIN-Bedingungen verwendet werden.

4

Spalten vorberechnen

Komplexe Berechnungen in Abfragen kosten oft Performance. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie benutzerdefinierte Funktionen verwenden. An dieser Stelle können Sie Ihre Access-Datenbank optimieren, indem Sie ihr etwas Arbeit vorab abnehmen.

Werden Daten häufiger gelesen als gespeichert, kann es sinnvoll sein, Berechnungen beim Speichern des Datensatzes durchzuführen und das Ergebnis in einer zusätzlichen Spalte abzulegen. Dadurch muss die Abfrage nur die vorberechnete Ergebnisspalte ausgeben, was erheblich schneller ist.

5

Auswertungen vorberechnen

Nicht nur Spalten, sondern auch Auswertungen können vorab berechnet werden, um Ihre Arbeit mit der Datenbank bereits vorzubereiten und so einige Arbeitsschritte entscheidend zu verkürzen. Komplexe Auswertungen und Berichte können, wenn sie erst bei der Abfrage berechnet werden, sehr zeitaufwändig sein.

Deshalb empfehlen wir hier, eine spezielle Tabelle oder Datenstruktur für die Auswertung anzulegen und diese regelmäßig (z.B. alle x Stunden) vorzuberechnen. Diese vorberechneten Daten können dann fast ohne Verzögerung aus dem System abgerufen werden, da sie schon berechnet wurden.

6

Frontend und Backend trennen

Eine Trennung der Access-Anwendung in ein Frontend (mit Formularen, Berichten, Abfragen, …) und ein Backend (mit Tabellen, Daten, …) ist in der Regel schneller als ein ungetrenntes System, da man so auf die jeweiligen Anforderungen ausgerichtete Systeme und Technologien nutzen kann. Diese Trennung ist besonders dann vorteilhaft, wenn mehrere Benutzer parallel auf die Datenbank zugreifen oder wenn das Netzwerk langsam oder instabil ist – etwa im Homeoffice oder an mehreren Standorten.

Als Backend kann dabei SQL-Server dienen, z.B. ein lizenzkostenfreies Open Source Produkt wie MariaDB oder PostgreSQL. Jeder SQL-Server kann Abfrageergebnisse zwischenspeichern und Berechnungen in Abfragen kompilieren, was die Performance erheblich steigert. Zudem sind SQL-Server besser für paralleles Arbeiten ausgelegt und unterstützen eine Cluster-Funktion zur Lastverteilung auf mehrere Hardware-Server.

7

Datenstrukturen ändern

Sollten die bisherigen Optimierungen nicht ausreichen, kann eine Änderung der Datenstrukturen erforderlich sein. Dies erfordert oft ein Eingreifen ins Frontend und ein Neudesign der Datenbankstruktur. Neue Freiheitsgrade erlauben hier ganz andere Lösungsansätze, bis hin zu NoSQL.

In der Regel bietet es sich an, die Datenbank zu einer modernen Webanwendung zu migrieren, die von Haus aus bessere Zugriffsmöglichkeiten und dadurch eine potentuell höhere Performance bietet. Solche Migrationen sind i.d.R. komplexer als andere Eingriffsmethoden, haben aber auch das größte Potential zur Steigerung der Performance.

Die Performance einer Access-Datenbank kann durch gezielte Optimierungen erheblich verbessert werden. Durch die Wahl der richtigen Datentypen, das Setzen und Optimieren von Indizes, das Vorberechnen von Spalten und Auswertungen sowie die Trennung von Frontend und Backend lässt sich die Effizienz Ihrer Datenbank deutlich steigern.

Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Änderung der Datenstrukturen und eine Migration zu einer modernen Webanwendung in Betracht gezogen werden. Diese Migration ist mit einem höheren Aufwand verbunden, eröffnet Ihnen andererseits aber auch ganz neue Möglichkeiten der Datenbankkontrolle.

Wenn Sie weitere Fragen zur Datenbankoptimierung oder Microsoft Access haben, dann zögern Sie nicht, unsere Experten zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne bei Problemen mit Ihren Datenbanken aus und können dabei auf jahrelange Erfahrung in der Pflege und Einrichtung von MS Access-Datenbanken zurückgreifen.

Ein Beitrag von: Arnulf Koch

Arnulf Koch ist Gründer und Vorstand der K&K Software AG. Seit über 24 Jahren leitet er ein engagiertes Team von inzwischen 30 Expert:innen, die auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in mittelständischen Unternehmen, der Industrie sowie in öffentlichen Einrichtungen spezialisiert sind. Als Verfechter von Open Source Lösungen setzt seine Firma auf ERPNext, ein revolutionäres, lizenzkostenfreies ERP-System. Darüber hinaus bietet die K&K Software AG maßgeschneiderte Softwareentwicklungen in C#/.NET und spezialisierte IT-Security-Lösungen. Arnulf engagiert sich in zahlreichen Ehrenämtern, darunter als Mitglied der IHK Vollversammlung und im Stadtrat von Gerolzhofen. Seine Expertise und Leidenschaft für IT teilt er regelmäßig auf sozialen Medien unter @ArnulfKoch

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